Hier berichte ich regelmäßig über mein Optionsdepot. Damit will ich nicht glänzen, ich will zeigen, wie der Optionshandel auch mit kleinen Depots funktionieren kann und was realistische Renditen sind. Den Bericht zum Juni 2024 könnt ihr hier lesen.
Trades und Depotwert
4 Trades sind im Juli zusammengekommen – alle in der Zeit vom 22.07. – 25.07., d.h. die meiste Zeit im Juli habe ich nichts getan, also stillgehalten. Das ist ehrlich gesagt langweilig, aber so ist das eben mit der Wheel-Strategie. Viel warten, wenig tun, dafür relativ viel Cashflow erhalten. Da nehme ich die Langeweile doch gerne in Kauf.
Mein ARCC-Put aus dem Juni mit 21er-Strike wurde eingebucht, ich berichtete über meinen Plan mit dem Aktienpaket. Hier wurde ein erster Call mit Einbuchungsstrike verkauft. Die Prämie ist moderat (19,5 $ bei einem 21er Strike).
Der Call aus dem Juni auf Comcast verfiel wertlos, so dass ich direkt einen neuen Call verkaufen konnte. Die Kursentwicklung spielte mir hier in die Karten, so dass eine vernünftige Prämie zustande kam (46,5 $ bei einem 41er Strike).
Ebenso wertlos verfiel der Put aus dem Juni auf Intel. Hier habe ich einen neuen, kurzlaufenden 8-Tage-Put verkauft, der einen Tag nach den earnings endet – erhöhtes Risiko, satte Prämie – auf’s Jahr berechnet theoretische 69 % p.a.!
Der vierte Trade war ein Short-Put auf AT&T mit einer extrem kurzen Laufzeit von 4 Tagen, verkauft am 22.07. zwei Tage vor den earnings am 24.07. Die Aktie läuft seit Mitte April in einem Aufwärtstrend und wurde ab 19.07. ziemlich abverkauft mit entsprechend hoher Volatilität. Für mich kein fundamentales Problem, so dass ich gerne zugegriffen hatte. In diesem Fall ging mein Plan einer raschen Erholung durch die earnings auf. Das muss keineswegs immer so sein, aber diesmal konnte ich mich über 12,5 $ für „4 Tage 1800 $ liegen lassen“ freuen.
Im Juli habe ich außerdem zum ersten Mal eine Dividende im Optionsdepot kassiert: Comcast hat am 24.07. gezahlt: 31 $.
Mit den durchgeführten Trades liegt die Margin-Auslastung bei etwa 7,8 %, d.h. noch deutlich unter meiner Zielgröße von ca. 20 %. In der Summe brachte der Monat Juli einen Cashflow von 155 USD vor Steuern. Geschätzt werden das netto nach Steuern etwa 106 Euro sein.
Das Depot steht derzeit bei etwa 11.200 USD inklusive eingebuchter Werte. Nachdem ich die ersten Monate kontinuierlich Barbestände aufgestockt hatte, soll das Depot bis Jahresende nur durch weitere Trades und Dividenden wachsen.
Grafisch hat sich das Depot so entwickelt:
Es dürfte noch immer etwas zu früh für Statistiken sein, deshalb ist der folgende Wert mit Vorsicht zu genießen: Wenn es so weiterläuft, dann könnte die Jahresrendite auf das jeweils eingesetzte Kapital rund 14,51 % betragen.
Im Juli lief eigentlich alles nach Plan, kann mich null beschweren. Eine Frage drängt sich mir immer wieder auf: Warum macht das nicht jeder? Oder wenigstens jeder, der Aktien besitzt? Ich habe noch keine Langzeiterfahrung im Optionshandel, aber es ist für mich wirklich leicht verdientes Geld – gefühlt sogar leichter als klassisches buy and hold, weil der Zeithorizont mit etwa 30 Tagen viel kürzer ist und die Prämien ungemein motivieren.
Just do it.
Zum Schluss daher noch mal mein Hinweis: Ihr macht natürlich alles auf eigenes Risiko, aber dieser Blog soll zeigen, dass dieses nette Zubrot aka Optionshandel keine Zauberei ist – vollkommen machbar, wie ich eingangs erwähnte auch eher langweilig in der Durchführung und dabei zeitlich nicht mal aufwendig. Das Schreiben dieses Artikels hat länger gedauert als die Planung und Durchführung der Trades 😉
Beitragsbild: Bild von freepik
Hallo Niko,
es wäre schön für die Übersicht wenn man die jeweils im Optionskonto eingbuchten Werte (G/V)
sehen könnte.
Gruß
Matthias
Hi Matthias,
danke für Deinen Verbesserungsvorschlag. Setze ich gerne ab dem nächsten Bericht um. Ggf. mit Angabe des Break Even, d.h. unter Berücksichtigung aller Optionsprämien und gezahlter Dividenden.
Gruß,
Niko